Achtung Sonnenstich!
Alles über die Symptome eines Sonnenstichs und den Schutz vor zu viel Sonne
So herrlich der Sommer ist – ein Zuviel an Sonne kann zu einem Sonnenstich führen. Hier erfahren Sie, wie Sie das verhindern und auf welche Symptome Sie achten sollten.
Sommer, Sonne, Sonnenstich
Stellen Sie sich vor: Sie verbringen mit Ihren Freundinnen und Freunden einen wunderbaren Sommertag am Strand. Sie geniessen jede Sekunde und realisieren gar nicht, wie stark die Sonne auf Ihren Kopf und Nacken brennt. Mit der Zeit bekommen Sie Kopfschmerzen und Sie fühlen sich etwas unwohl. Die Kopfschmerzen werden intensiver und Ihr Kopf ist rot und fühlt sich sehr heiss an. Was ist los?
Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind das die ersten Anzeichen eines Sonnenstichs. Jetzt gilt es, richtig zu reagieren.
Sind Kopf, Hals und Nacken übermässig der Sonne ausgesetzt, kommt es zu einer Überhitzung. Dieser Wärmestau löst eine Reihe von Reaktionen aus, es kommt zu einer Reizung von Hirnhaut und Hirngewebe. Wenn der Kopf für eine längere Zeit ohne ausreichenden Schutz der Sonne ausgesetzt ist, bei intensiver Sonneneinstrahlung und bei heissem Wetter besteht ein erhöhtes Risiko für einen Sonnenstich.
- Kopf- und/oder Nackenschmerzen
- Geröteter, heisser Kopf
- Schwindel und Benommenheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Eventuell erhöhte Körpertemperatur oder Fieber
- Schwäche
- Bei schweren Fällen eines Sonnenstichs können – wenn die Hirnhäute stark gereizt sind – zudem Nackensteifigkeit, erhöhter Puls und Bewusstseinsstörungen auftreten. Auch Bewusstlosigkeit und Schockzustand kommen vor (vgl. Frage «Welche Komplikationen sind bei einem Sonnenstich möglich?»).
Ein Sonnenstich betrifft hauptsächlich den Kopf und die Kopfhaut, beim Hitzschlag ist der gesamte Körper betroffen. Dieser ist nicht mehr in der Lage, die Körpertemperatur zu regulieren. Bei einem Sonnenstich ist die Behandlung in der Regel auf Ruhe, Kühlung und Flüssigkeitszufuhr ausgerichtet. Ein Hitzschlag ist dagegen ein Notfall und erfordert sofortige ärztliche Hilfe, um die Körpertemperatur zu senken und potenziell lebensbedrohliche Folgen zu verhindern. Gehen Sie übermässiger Sonne und Hitze aus dem Weg, um sich vor einem Hitzschlag oder einem Sonnenstich zu schützen (mehr dazu: «Wie lässt sich ein Sonnenstich vermeiden?»).
Bei einer Hitzeerschöpfung fehlen dem Körper Flüssigkeit und Elektrolyte (Salze). Hauptursache ist übermässige Hitze, meist verbunden mit körperlicher Anstrengung. Eine unbehandelte Hitzeerschöpfung kann sich zu einem Sonnenstich oder einem Hitzschlag entwickeln.
Typischerweise entwickeln sich die Symptome eines Sonnenstichs allmählich, wenn die Sonneneinstrahlung anhält. Die ersten Anzeichen eines Sonnenstichs können ein Gefühl von Hitze auf der Kopfhaut sein, begleitet von leichtem Unwohlsein. Die Symptome können dann fortschreiten und intensiver werden.
Zeigen sich bei einer Person Anzeichen eines Sonnenstichs, sollten Sie diese umgehend an einen kühlen, schattigen Ort begleiten und dafür sorgen, dass sie viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Kopf sollte erhöht gelagert und mit nassen Tüchern gekühlt werden. Bei schweren Symptomen wählen Sie den Notruf. Um weitere Komplikationen zu verhindern, muss ein Sonnenstich angemessen behandelt werden.
Hausmittel können vorübergehende Linderung verschaffen und die Symptome mildern. Bei schweren Symptomen oder wenn sich der Zustand nicht verbessert, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Diese Hausmittel sind wertvoll:
- Kühlung: Eine der wichtigsten Massnahmen besteht darin, den Körper abzukühlen. Man kann kühlende Kompressen oder feuchte Tücher auf die Stirn und den Nacken legen, um die Hitze zu reduzieren. Eine kalte Dusche oder ein kaltes Bad können ebenfalls hilfreich sein. Verzichten Sie aber auf zu kaltes Wasser, um den Körper nicht zusätzlich durch einen zu grossen Temperaturunterschied zu belasten.
- Flüssigkeitszufuhr (Hydration): Bei einem Sonnenstich ist es wichtig, viel zu trinken. Wasser oder isotonische Getränke stellen den Elektrolythaushalt (das heisst das Gleichgewicht spezieller Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium) wieder her.
- Ruhe und Schatten: Schützen Sie Ihren Körper vor weiterer Sonneneinstrahlung. Suchen Sie einen schattigen Ort oder einen geschlossenen Raum auf, um den Kopf und den Körper abzukühlen.
- Aloe Vera: Aloe-Vera-Gel kann helfen, Hautirritationen und Rötungen zu lindern. Das Gel hat eine kühlende und beruhigende Wirkung.
- Zusätzliche natürliche Kühlung: Einige Lebensmittel – zum Beispiel Gurke, Wassermelone, Minze und Kokoswasser – haben eine natürlich kühlende Wirkung.
Die Dauer eines Sonnenstichs kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren, etwa der Schwere des Sonnenstichs und der angemessenen Behandlung, ab. Werden Kopf und Körper sofort gekühlt und mit Flüssigkeit versorgt, klingen die Symptome in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab. In schwereren Fällen kann die Erholung auch länger dauern. Dann sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen zu verhindern.
- Im schlimmsten Fall kann der Sonnenstich zu einem Hirnödem (Flüssigkeitsansammlung im Gehirn, Erhöhung des Hirndrucks) oder einer Hirnhautentzündung führen.
- Wenn das Gehirn nicht mit genügend Blut versorgt wird, kann der Sonnenstich Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit oder einen Schockzustand auslösen.
- Übermässige Hitzeexposition kann zu starkem Schwitzen und einem Flüssigkeitsverlust im Körper führen. Dann gilt es, viel zu trinken, um ein Austrocknen des Körpers (Dehydration) zu vermeiden.
- In einigen Fällen können Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen und andere neurologische Symptome nach einem Sonnenstich wiederkehrend auftreten.
- Bei einem Sonnenstich ist die Kopfhaut häufig gerötet und empfindlich. Es besteht die Gefahr eines schweren Sonnenbrands, von Blasenbildung und Hautschäden.
- Kommt es zu einem Hitzschlag, verliert der Körper seine Fähigkeit, sich abzukühlen. Ein Hitzschlag ist unter Umständen lebensbedrohlich und erfordert sofortige medizinische Hilfe.
Diese Massnahmen helfen, das Risiko eines Sonnenstichs zu reduzieren:
- Verbringen Sie die heissesten Stunden des Tages im Schatten und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und die Kopfhaut.
- Wenn Sie sich im Freien aufhalten, bedecken Sie Ihren Kopf mit einem Sonnenhut und Ihren Nacken mit entsprechender Kleidung.
- Trinken Sie an heissen Tagen viel Wasser. Die empfohlene Trinkmenge beträgt 2 bis 3 Liter pro Tag.
- Passen Sie Ihr Verhalten der Hitze an und vermeiden Sie intensive körperliche Aktivitäten an der Sonne.
Wichtig: Sonnencreme bietet keinen Schutz vor einem Sonnenstich, da sie die Wärmestrahlung nicht abhält. Cremen Sie sich aber bitte trotzdem regelmässig mit Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein. So schützen Sie sich vor einem unangenehmen Sonnenbrand.
Kinder haben eine empfindlichere Haut und können den Wärmehaushalt noch nicht so gut regulieren. Um gefährliche Folgen wie Sonnenstich und Hitzschlag zu vermeiden, müssen sie besonders gut vor Sonne und Hitze geschützt werden. Bei Kleinkindern besteht auch deshalb ein erhöhtes Risiko für einen Sonnenstich, weil sie weniger dichtes Haar haben und Kopf und Nacken der Sonne stärker ausgesetzt sind. Da kleine Kinder noch nicht sprechen können, sind die Symptome schwerer erkennbar. Eltern müssen deshalb besonders aufmerksam sein.