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Arztrechnungen prüfen leicht gemacht

Was bedeutet was auf der Arztrechnung?

Zahlen, Codes, Abkürzungen: Die Arztrechnung ist ziemlich technisch und nicht selbsterklärend. Sie dient in erster Linie der Zahlungsabwicklung zwischen Leistungserbringern (z.B. Arztpraxen, Spitälern, Therapeuten/Therapeutinnen) und Krankenkassen. Trotzdem empfehlen wir Ihnen, sie zu prüfen. Hier erfahren Sie, wie sich eine Arztrechnung zusammensetzt.

Gut zu wissen: Sobald Sympany eine Rechnung von einem Leistungserbringer für Sie erhält, finden Sie diese im Kundenportal mySympany. Allfällige Unstimmigkeiten können Sie uns direkt via Nachricht in mySympany mitteilen – oder natürlich auch auf anderem Weg. Kontakt zum Kundenservice >

Nur Sie wissen, ob Sie in dem auf der Rechnung angegebenen Zeitraum in Behandlung waren, ob die genannten Untersuchungen tatsächlich durchgeführt wurden und ob beispielsweise die Anzahl der verrechneten Medikamente korrekt ist. Dies kann Sympany nicht beurteilen. Es kann vorkommen, dass eine Rechnung irrtümlich falsch ist – es gibt jedoch auch (seltene) Fälle von Missbrauch (zum Beispiel falsch in Rechnung gestellte Covid-19-Tests während der Pandemie).

Natürlich: Die Rechnungskontrolle ist eine zentrale Aufgabe der Krankenkassen und führt branchenweit zu Einsparungen in Höhe von über 3 Milliarden Franken pro Jahr, was sich direkt auf die Prämien auswirkt. Geprüft wird zum Beispiel, ob mit dem richtigen Tarif abgerechnet wurde. Rechnungen, die falsch abgerechnet oder auffallend hoch ausgestellt wurden, werden zurückgewiesen.

Erklärung: So setzen sich Arztrechnungen zusammen

Mit einem Pfeil  ► markiert sind die Informationen, die Sie einfach überprüfen können:
 
1–6

Personalien. Hier stehen die Adressen von Ihnen und Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.

► Sind Ihre Angaben korrekt? Waren Sie beim genannten Arzt/der genannten Ärztin in Behandlung?

7 Diagnose. Die Diagnose wird mit einem Grossbuchstaben und einer Zahl angegeben und ist sehr allgemein gehalten. Wofür die Codes stehen, erfahren Sie hier: Diagnosecode für ambulante Behandlungen (PDF) >
8

Tiers garant (TG): Der Versicherte bezahlt die Rechnung und fordert das Geld beim Krankenversicherer zurück.

Tiers payant (TP) bedeutet, dass die Rechnung direkt an den Krankenversicherer geht. Sie finden sie in mySympany, sobald sie bei uns eintrifft – doch auch Ihr Leistungserbringer ist verpflichtet, Ihnen eine Kopie zuzustellen.

9

Daten der Behandlungen, inkl. telefonischer Konsultationen.

► Sind die Daten korrekt? Waren Sie im angegeben Zeitraum in Behandlung oder wurden Sie telefonisch beraten? Achtung: Es können auch Leistungen in Abwesenheit des Patienten verrechnet werden (z.B. Aktenstudium, Abklärungen mit anderen Leistungserbringern, Verfassen von Berichten etc.). Bei Unsicherheit können Sie bei Ihrem Leistungserbringer nachfragen.

10

Kennzahl des angewendeten Tarifs. 001 steht für TARMED, 400 für Spezialitätenliste. TARMED listet rund 4600 ärztliche Leistungen auf. Die Spezialitätenliste enthält alle Medikamente, die von der Grundversicherung bezahlt werden. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Tariflisten.

► Gut zu wissen: Die Tarifziffer können Sie in den Tarmed-Browser eingeben. Unter «Medizinische Interpretation» wird aufgeschlüsselt, was sich hinter dieser Position verbirgt.

11

Verrechnete Menge pro Tarifposition. Hier steht, wie oft eine Leistung erbracht wurde.

► Einfach zu überprüfen ist die Zahl der Medikamente. Die Dauer der Konsultation entschlüsseln Sie folgendermassen: 00.0010 steht für die ersten fünf Minuten, 00.0020 für alle weiteren fünf und 00.0030 für die letzten fünf Minuten. Wichtig: Auch das Lesen und Nachführen des Patientendossiers wird verrechnet. Wenn Sie also 20 Minuten in der Sprechstunde waren, aber 40 Minuten verrechnet werden, kann dies durchaus korrekt sein. Kommt Ihnen die angegebene Zeit zu lang vor, können Sie beim Leistungserbringer nachfragen.

12 Taxpunkt (TP) der ärztlichen Leistung. Für jede Leistung werden schweizweit gleich viele Taxpunkte verrechnet.
13 Taxpunktwert der ärztlichen Leistung. Der Taxpunktwert unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Multipliziert man den Taxpunkt mit dem Taxpunktwert, erhält man den Preis der zugrunde liegenden ärztlichen Leistung (AL).
14 Taxpunkt der technischen Leistung (TL). Er vergütet die Kosten für die Infrastruktur wie Miete, Strom oder Reinigung sowie das nichtärztliche Personal (Praxisassistenten). Er ist schweizweit gleich hoch.
15 Taxpunktwert der technischen Leistung. Er ist gleich hoch wie derjenige für die ärztliche Leistung (AL).
16 Pflichtleistungscode. Wichtig ist die Spalte P. Der Arzt hält hier fest, ob es sich aus seiner Sicht um eine Pflichtleistung handelt oder nicht. Die Bedeutung der Zahl hängt davon ab, mit welcher Software abgerechnet wurde. Den Hinweis darauf, finden Sie jeweils oben rechts auf der Rechnung. Bei Release 4.2 oder vorher bedeutet eine 0, dass die Grundversicherung die Kosten übernehmen muss; eine 1 dagegen markiert eine Nichtpflichtleistung. Ab Release 4.3 ist es umgekehrt: Hier deklariert 0 eine Nichtpflichtleistung und 1 eine Pflichtleistung.
17 Gesamtbetrag einer einzelnen Leistung (Tarifposition). Sie setzt sich zusammen aus:
Taxpunkt der ärztlichen Leistung × Taxpunktwert der ärztlichen Leistung + Taxpunkt der technischen Leistung × Taxpunktwert der technischen Leistung.
18 Totalbeträge der einzelnen Bereiche wie ärztliche Leistungen, technische Leistungen, Medikamente oder MiGeL. MiGeL steht für die Liste der Mittel und Gegenstände und enthält vom Blutzuckerstreifen über Beatmungsgeräte bis hin zu Krücken alles, womit sich der Patient zuhause selbst untersuchen, behandeln oder unterstützen kann. Was auf MiGeL aufgeführt ist, wird von der Grundversicherung bezahlt.
19 Total der Rechnung

 

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