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Zeckenbiss: Was tun?

Obwohl umgangssprachlich oft von einem Zeckenbiss gesprochen wird, handelt es sich in Wirklichkeit um einen Stich. Mit ihrem Mundwerkzeug schneidet die Zecke in die Haut und saugt schliesslich das Blut mit ihrem Stechrüssel auf. Weil wir uns in der Schweiz und in Süddeutschland oft in Zeckengebieten bewegen und weil sich Zecken infolge der Klimaerwärmung zunehmend ausbreiten, steigt auch die Gefahr für einen Stich. In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich am besten vor Zecken schützen können und was bei einem Stich zu tun ist.

 

 

Zecken entfernen: Wie geht es richtig?

Um eine Zecke zu entfernen, greifen Sie diese mit einer feinen, spitzen Pinzette, einer Zeckenkarte oder einer Zeckenzange. Wichtig ist, dass Sie die Zecke so schnell wie möglich entfernen. Zur Not tun es auch die Fingernägel. Fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Einstichstelle, idealerweise am Kopf. Ziehen Sie die Zecke langsam und unter gleichmässigem Zug gerade heraus.

Das sollten Sie beim Entfernen der Zecke beachten:

  • Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich. 
  • Drehen oder quetschen Sie die Zecke nicht, damit keine zusätzlichen Erreger in die Wunde gelangen.
  • Versuchen Sie nicht, die Zecke anderweitig zu entfernen oder zu töten. Beträufeln Sie sie an der Einstichstelle nicht mit Öl oder Alkohol und wenden Sie keine Hitze an.

Kontrollieren Sie, ob Sie die Zecke vollständig entfernt haben oder ob noch Mundwerkzeuge in der Wunde stecken. Zum Schluss die Wunde desinfizieren.

Wann sollte man eine Arztpraxis aufsuchen?

Normalerweise ist nach einem Zeckenbiss keine ärztliche Untersuchung notwendig. In folgenden Fällen ist ein Arztbesuch jedoch Pflicht:

  • Sie können die Zecke nicht oder nicht vollständig entfernen.
  • Nach dem Entfernen der Zecke bildet sich eine ringförmige Rötung um den Zeckenbiss.
  • Einige Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich treten grippeähnliche Symptome auf.
  • Der Zeckenstich hat sich entzündet.

Wie schütze ich mich vor einem Zeckenstich?

Mit einfachen Schutzmassnahmen können Sie das Risiko verringern, beim Laufen im Wald oder auf begrünten Wegen von einer Zecke gestochen zu werden.

  • Tragen Sie geschlossene Schuhe, hohe Socken und bestenfalls lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln. Für zusätzlichen Schutz können Sie die Socken über die Hose stülpen.
  • Wählen Sie helle Kleidung und Socken. So entdecken Sie die Zecken leichter.
  • Verwenden Sie ein Zeckenschutzmittel auf der Haut und Kleidung.
  • Meiden Sie Sträucher, Gebüsche und hohes Gras.
  • Suchen Sie Ihren Körper und die Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken ab. 

Zecken-App

Die App Zecke, die die ZHAW mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit entwickelt hat, kann helfen, Zeckenstiche zu verhindern und Borreliose-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Dank Funktionen wie der Zeckenstich-Gefahrenpotenzialkarte, den Tipps für Schutzmassnahmen und dem Zeckenstich-Tagebuch zum Erfassen von Stichen mit Erinnerungsfunktion können Sie sich gezielt schützen.

 

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose wird durch Bakterien, die im Darm der Zecke leben, ausgelöst. Hat sich eine Zecke festgesaugt, wandern die Erreger vom Darm in die Speicheldrüsen. Nach etwa 12 bis 24 Stunden gelangen die Bakterien so mit dem Speichel in den menschlichen Körper. Wird die Lyme-Borreliose rechtzeitig erkannt, lässt sie sich gut mit Antibiotika behandeln. Eine Impfung gibt es nicht.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Anders als die Lyme-Borreliose wird FSME durch Viren verursacht. Die Erreger befinden sich im Speichel der Zecke. Sie können deshalb schon kurz nach dem Stich in den menschlichen Körper gelangen. Zwar überträgt nicht jede Zecke das FSME-Virus und es erkrankt auch nicht jede infizierte Person. In seltenen Fällen kann FSME jedoch schwer verlaufen und bis zum Tod führen.

Zum Schutz vor FSME steht eine Impfung zur Verfügung. Wohnt man in einem Zeckenrisikogebiet, wird die Impfung in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Bei Sympany ist diese Leistung in Ihrer Grundversicherung enthalten. Sie zahlen lediglich einen kleinen Betrag und Ihre Franchise, sofern Sie diese noch nicht ausgeschöpft haben.