Was tun gegen steigende Prämien?
Die stetig steigenden Krankenkassenprämien sind nicht einfach nur ein Ärgernis, sondern für immer mehr Menschen in der Schweiz ein echtes Problem: Viele Versicherte können die Prämien gar nicht mehr oder nur mit Mühe bezahlen. Diese Entwicklung bereitet auch Sympany Sorgen.
Top-Gesundheitssystem, hoher Preis
Doch die Kosten und Prämien sind nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht unser Gesundheitswesen – eines der besten weltweit, zu dem alle Bewohnerinnen und Bewohner freien und schnellen Zugang haben, wenn sie erkranken. Das ist für uns alle sehr positiv, hat aber seinen Preis. In Ländern wie Frankreich, England oder Italien warten schwer erkrankte Personen oft Monate auf eine Behandlung. Selbst in Deutschland ist die Verfügbarkeit der medizinischen Leistungen stärker eingeschränkt.
Viele Vorschläge zum Kostenbremsen mehrheitsfähig
Doch es gibt Möglichkeiten, den Kostenanstieg zu bremsen. Viele dieser Vorschläge sind in der Zwischenzeit in der Bevölkerung sogar mehrheitsfähig – auch radikale Reformen, die zum Teil Einschränkungen bringen würden. Das hat eine Umfrage von Sotomo im Auftrag von Santésuisse ergeben.
Breite Zustimmung fand etwa der Vorschlag, die Abgabe von günstigeren Generika anstelle von Originalmedikamenten zur Pflicht zu machen. Ebenfalls sprach sich eine Mehrheit für eine Zulassungsbeschränkung bei Leistungserbringern aus, wenn bereits ein Überangebot besteht. Zudem sind die Versicherten selber bereit, sich einzuschränken, indem sie sich zur Nutzung einer medizinischen Erst-Anlaufstelle wie z.B. im Hausarztmodell verpflichten wollen. Ebenso fordert eine grosse Mehrheit der Befragten, dass sich die Kantone besser untereinander koordinieren, z.B. bei der Prämienverbilligung und der Spitzenmedizin.
Ergebnisse der Sotomo-Umfrage
Faktoren, die zum Kostenanstieg beitragen
Teuerung
Dadurch haben beispielsweise die Spitäler höhere Personalkosten, die medizinischen Untersuchungsgeräte werden teurer und Covid hat ebenfalls die Kosten stark ansteigen lassen.
Hohe Dichte an Leistungserbringern
Die Schweiz hat nicht nur ein qualitativ sehr hochstehendes Gesundheitswesen, sondern in einigen Regionen auch eine sehr hohe Dichte an Spitälern, Ärzten und Therapeuten. Ein grosses Angebot führt leider automatisch zu höheren Kosten.
Ausbau des Leistungskatalogs
Immer mehr Behandlungen werden durch die Grundversicherung gedeckt, weil die Politik und das BAG dies so wünschen. Die Krankenkassen sind damit gesetzlich verpflichtet, diese Kosten zu übernehmen. Diese Mehrkosten müssen durch höhere Prämien gedeckt werden.
Ausblick in die Zukunft
Realistischerweise müssen wir weiter mit steigenden Kosten rechnen, denn wir erhalten mehr Leistungen und wir leben länger. Darum müssen wir uns vor allem die Frage stellen, wie wir unser Gesundheitswesen künftig finanzieren können. Einen guten Ansatz bieten die Vorschläge aus der Sotomo-Umfrage. Gleichzeitig gibt es zurzeit verschiedene Bestrebungen der Politik, um gute Lösungen zu finden.
Und die Krankenkassen?
Die Krankenkassen leisten mit vielen unterschiedlichen Massnahmen einen Beitrag, um die Kosten für den sehr umfassenden Leistungskatalog der Grundversicherung bestmöglich zu kontrollieren und dadurch den Prämienanstieg zu bremsen, etwa durch systematische Rechnungskontrollen, Preisverhandlungen mit Spitälern, Rabatte, Digitalisierung und Automatisierung.
Zudem hat der Ausbau der Leistungen in der Grundversicherung dazu geführt, dass die privat finanzierte Zusatzversicherung entlastet wurde. Sympany und auch andere Krankenversicherer haben deshalb in den letzten Jahren immer wieder die Prämien in den Zusatzversicherungen gesenkt oder Überschüsse zurückerstattet.
Übrigens: Die meisten Teilnehmenden der Sotomo-Umfrage schätzten den Anteil der Krankenkassen-Verwaltungskosten an den Prämien viel zu hoch ein, nämlich rund 22% und damit viermal höher als er mit 5.2% tatsächlich ist.
Was tut Sympany, um den Prämienanstieg zu dämpfen?
- Strikte Rechnungskontrollen
Dadurch entdecken wir fehlerhafte Abrechnungen, was direkt zu Kosteneinsparungen führt. - Preisverhandlungen mit Spitälern
Wir sorgen dafür, dass Behandlungen wirtschaftlich und trotzdem qualitativ hochwertig durchgeführt werden. - Rabatte
Dank Kooperationen mit Partnern können wir unseren Versicherten u.a. attraktive Sparmodelle in der Grundversicherung (für Versicherte mit Wohnsitz in der Schweiz) oder Rabatte beim Medikamentenbezug via Versandapotheke anbieten. - Geld zurück an die Versicherten
Mit unserer Überschussbeteiligung und dem freiwilligen Reserveabbau konnten wir in den letzten Jahren den Prämienanstieg dämpfen. Wann immer möglich, werden wir dies wieder tun. - Verwaltungskosten senken
Wir arbeiten stetig daran, unsere betriebliche Effizienz weiter zu steigern, etwa durch automatisierte Verarbeitungsprozesse. Zudem bauen wir die digitalen Angebote für unsere Kundinnen und Kunden laufend aus. Einfache Anliegen wie Adressänderungen u.ä. können sie dadurch immer bequemer, einfacher und schneller selbständig erledigen. Dies hilft auch direkt, Kosten zu senken.